Amazon Ads vs. Google Ads: Wo solltest du werben?

Wenn es darum geht, die eigenen Produkte online zu vermarkten, sind Google Ads bei den meisten Marketern die erste Wahl. Schließlich ist die Plattform so dominant, dass das Wort "googeln" es sogar in den deutschen Duden geschafft hat. Aber wusstest du, dass mittlerweile über 50% der Menschen Amazon statt Google für die Produkt-Recherche nutzen. Überraschend, oder? Solltest du daher vielleicht über Amazon Ads statt über Google Ads werben?


Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Why Advertisers Are Moving To Amazon Ads From Google

Aber diese Veränderung ist nicht erst in den letzten paar Monaten geschehen. Seit 2015 ist das Produktsuchvolumen auf Amazon langsam günstiger geworden. Damals lag der Anteil von Google an der Produktsuche bei etwa 54%, der von Amazon bei 46%.

Bis 2018 hat sich das Verhältnis jedoch umgekehrt. Nun ist Amazon zur drittgrößten digitalen Werbeplattform in den USA geworden. Auf dem Werbetreppchen steht es neben Google und Facebook, die die Gold- und Silbermedaillen im Wettbewerb tragen.

Und nichts deutet bisher darauf hin, dass diese Entwicklung nachlässt. Im Gegenteil. Da immer mehr Menschen Amazon nutzen, um sich über Produkte zu informieren, sehen auch immer mehr Werbetreibende eine große Chance darin, ihre Produkte über die Plattform zu vermarkten und wechseln daher von Google Ads zu Amazons Ads.

Du bist neugierig geworden und möchtest wissen, was Amazon Ads von Google Ads unterscheidet? Wie der Wettbewerb, die Conversion Rates oder die Werbekosten im Vergleich sind? Dann lies weiter!

Werbung auf Google vs. Amazon: Vergleich

Zugangsvoraussetzungen und Zulassungskriterien

Während Google nur um eine Basisregistrierung für seine Plattform bittet, musst du auf Amazon eine lange Liste von Anforderungen erfüllen, um deine Produkte auf dem Amazon-Marktplatz bewerben zu können.

Voraussetzungen sind z.B., dass du über ein aktives, professionelles Verkäuferkonto verfügst, die Möglichkeit hast, deine Produkte zu versenden, und dein Produktangebot in mindestens eine der verfügbaren Kategorien für Amazon Ads fällt. Außerdem musst du dich für die sogenannte Buy Box qualifizieren und Teil des Amazon-Markenregisters sein.

Wenn das für dich kein Blocker ist, erfahre mehr darüber, wie du auf Amazon werben kannst.

Beim Thema „Einfacher und schneller Einstieg“ hat Google Ads gegenüber Amazon Ads also die Nase vorn.

Amazon Ads vs Google Ads

Werbekosten

Die Werbekosten fallen ebenfalls unterschiedlich aus. Für die meisten Werbekampagnen schreibt Amazon Mindestpreise vor, die du einhalten musst, um auf der Plattform zu werben. Im Durchschnitt musst du ein Tagesbudget von mindestens 1 Dollar und ein Kampagnenbudget von mindestens 100 Dollar haben.

Die einzige Ausnahme sind die Sponsored Display-Kampagnen, bei denen du nur ein Mindestbudget von 35 Dollar benötigst. Im Vergleich zu Amazon gibt es bei Google kein Mindestbudget, was dir mehr Freiheit bei der Gebotsstrategie gibt.

Die Netzwerke von Google und Amazon

Wenn es um die Reichweite von Googles Ads vs. Amazons Ads geht, bieten beide Plattformen dir Zugang zu unterschiedlichen Netzwerken.

Mit Amazon kannst du auf Amazon.com oder auf jeder anderen Website werben, die zu Amazon gehört oder mit Amazon verbunden ist.

Mit Google Ads kannst du im Google-Suchnetzwerk mit den Google-Partnern und Google.com, im Display-Netzwerk (das mehr als zwei Millionen sorgfältig ausgewählte Websites anbietet), im Google Play Store, auf YouTube und in Google Mail werben.

Kampagnentypen bei Google und Amazon

Obwohl sie sehr unterschiedlich sind, wissen sowohl Google als auch Amazon, dass jedes Unternehmen einzigartig ist und unterschiedliche Anforderungen an digitale Werbung hat. Aus diesem Grund haben die beiden Plattformen mehrere Arten von Anzeigenkampagnen entwickelt, die den unterschiedlichen Bedürfnissen von Unternehmen gerecht werden können.

Google bietet uns die folgende Auswahl an Kampagnen: Suchnetzwerk-Kampagne, Display-Netzwerk-Kampagne, Shopping-Kampagne, Video-Kampagne und App-Kampagne.

Amazons Liste ist im Vergleich dazu vielleicht nicht ganz so umfangreich, aber sie deckt trotzdem alle Grundlagen ab, die du brauchst: Produktanzeigen (Sponsored Products), Markenanzeigen (Sponsored Brands) und Display-Anzeigen (Sponsored Display).

Auktionsverfahren für Anzeigen: Google Ads vs. Amazon Ads

Google und Amazon führen Anzeigenauktionen in Echtzeit durch, um dem Nutzer die bestmöglichen Ergebnisse für seine Suche zu präsentieren. Dazu verwenden sie u. a. deinen Anzeigen-Rang und dein Gebot, um zu ermitteln, welche Position deine Anzeige einnehmen wird.

Bei beiden Plattform wird deine Anzeige zunächst geprüft und nur zur Teilnahme an der Auktion zugelassen, wenn sie den Werberichtlinien sowie Anforderungen an Relevanz und Qualität entspricht. Auf beiden Werbeplattformen wird deine Anzeige nicht geschaltet, wenn sie z.B. dem Qualitätsstandard nicht entspricht (Google) oder wenn du für das Produkt nicht die Buy Box besitzt bzw. die Buy Box verloren hast (Amazon).

Unabhängig von der Plattform ist der Anzeigen-Rang eines der ersten Elemente, die du nach dem Start deiner Kampagne verbessern solltest.

Warum? Weil deine Anzeige, sobald sie einen hohen Rang hat, nicht nur an mehr Anzeigenauktionen teilnimmt, sondern es dir auch ermöglicht, deine Gebote zu senken.

Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass Google Ads und Amazon Ads aufgrund der unterschiedlichen Netzwerke, die sie bedienen, Anzeigen nach unterschiedlichen Methoden bewerten.

Amazon berücksichtigt das Gebot, die Keyword-Relevanz, die genaue Produktauflistung, die Produktdetailseite und die Eignung für die Buy Box, während Google das Gebot, die erwartete Click-through-Rate, die Relevanz der Anzeige, die Landing Page und den Kontext der Nutzersuche berücksichtigt.

Die Wahl der richtigen Werbeplattform

Richtig eingesetzt, haben beide Plattformen das Potenzial, dein Unternehmen an die Spitze zu bringen. Es ist gut, sich über die Besonderheiten Amazons und Googles zu informieren, aber letztendlich kommt es darauf an, was du brauchst.

Wenn du Dienstleistungen und keine Produkte anbietest oder mehr Leute auf deine Website locken willst, ist deine Werbung bei Google sicher am besten platziert. Wenn du hingegen eine Vielzahl von Produkten verkaufen möchtest und nicht in eine eigene Website bzw. Online-Shop investieren kannst, ist Amazon der richtige Ort für dein Business.

4 Gründe, warum Amazon Ads oft die bessere Wahl sind

1- Eindeutiges Return On Investment

Wenn Menschen Amazon besuchen, haben sie in der Regel die Absicht, etwas zu kaufen. Auf der anderen Seite ist Google ein riesiges Netzwerk mit unzähligen Möglichkeiten. Die Leute wollen dort vielleicht einkaufen, aber sie können genauso gut ein Produkt recherchieren oder einfach nur neue Trends entdecken.

Deshalb ist es bei Google oder Facebook nicht so einfach, den Return on Investment zu bestimmen. Im Gegensatz zu diesen Plattformen bietet Amazon einen eindeutigen ROI.

Wie? Es ist ganz einfach. Da die Amazon über einen Online-Checkout verfügt, musst du nicht abschätzen, wie viel Geld du für Anzeigen ausgegeben hast, die tatsächlich zu Conversions geführt haben.

Amazons weiß genau, welche Handlungen ein Nutzer vorgenommen hat, nachdem er deine Anzeige gesehen hat. So weißt du genau, wie viele Kunden auf deine Anzeige geklickt haben und dann tatsächlich konvertiert sind – oder ob sie sich stattdessen für Konkurrenzprodukt entschieden haben.

2- Brand Analytics und höhere Conversion Rates

Während Amazon Seller und Vendoren früher ein Premium-Paket benötigten, um auf Berichte zugreifen zu können, erhalten die Nutzer Markenanalysen mittlerweile kostenfrei. Das ist ein Zeichen dafür, dass Amazon seine Werbedienste kontinuierlich ausweitet. Auch du kannst diese Marketingdaten nutzen, um mehr Werbeeinnahmen zu erzielen.

Brand Analytics und höhere Conversion-Rates

Die wichtigsten KPIs, auf die du bei Amazon Ads zugreifen kannst, sind:

  • Aufrufe deiner Produktdetailseiten (Detailed page views – DPV)
  • Ausgaben / Kosten
  • Verkaufte Einheiten
  • Verkäufe insgesamt
  • Advertising Cost of Sale (ACoS)

Einer der Gründe, warum die Amazon PPC-Strategie effektiver ist, liegt darin, dass sich die Amazon-Kunden im Allgemeinen in der unteren Spitze des Trichters befinden. Ihre Kaufmotivation ist höher als an jedem anderen Punkt der Customer Journey.

3- Wie steht es um die Konkurrenz?

Wie sieht es mit dem Wettbewerb bei Google Ads vs. Amazons Ads aus? Wie sieht es mit dem Wettbewerb bei Google Ads und Amazons Ads aus? Ein entscheidender Unterschied zwischen Google und Amazon besteht darin, dass du auf Amazon auch verkaufen musst, um auf der Plattform werben zu können.

Im Gegensatz zu Google, wo man das Keyword in die Suchleiste eingibt und dann eine Vielzahl verschiedener Websites in den Suchergebnissen angezeigt wird, läuft das bei Amazon ein bisschen anders.

Auf Amazon muss der Nutzer auch nach bestimmten Keywords oder Schlagwortkombinationen suchen. Allerdings befinden sich unter den Ergebnissen nur Produkte, die auch auf Amazon verkauft werden.

Das kann eine prima Sache sein, wenn du ein kleines Unternehmen bist und noch keinen eigenen Online-Shop oder lokales Geschäft besitzt. Wenn du aber bereits über eine gut aufgebaute Website bzw. einen Shop verfügst, auf die mögliche Kunden zugreifen sollen, dann ist Amazon vielleicht nichts für dich.

Ein weiterer Grund dafür, Kunden auf die Website deines Unternehmens zu lenken, ist, dass es dort keine Konkurrenz gibt. Sicher, der Wettbewerb ist vorher hart – aber nur so lange, bis der Interessent auf deine Website klickt. Danach werden ihm nur deine Produkte und Dienstleistungen präsentiert, aus denen er wählen kann.

4- Kunden am Ende des Verkaufs-Funnels erreichen

Wie bereits erwähnt, werden Menschen, die ihre Suche auf Amazon beginnen, typischerweise von einem stärkeren Kaufwunsch getrieben als das Publikum auf Google.

Natürlich gibt es nichts Besseres als Google, wenn es um den reinen Traffic geht. Aber die Personen, auf du mit Google Ads erreichst, können sich an ganz unterschiedlichen Punkten des Customer Life Cycle befinden.

Einige von ihnen könnten tatsächlich kurz vor dem Kaufabschluss stehen. Andere wiederum befinden sich vielleicht noch in der Informations- oder Erwägungsphase. Vielleicht schauen sie sich ein Produkt nur aus Neugierde an oder prüfen noch die verschiedenen Optionen.

Dagegen sind die Nutzer auf Amazon fast immer auf der Suche nach etwas, das sie kaufen möchten.

Die Schlussfolgerung? Auch wenn Amazon Google im Gesamtsuchvolumen nicht übertrifft, zeichnet es sich dennoch durch qualitativ hochwertigen Traffic aus. Und dieser ist eben besonders wertvoll, wenn du dein Produkt verkaufen willst.

Die höheren Conversion Rates von Amazon Ads im Vergleich zu Google Ads bestätigen diese Erkenntnis.

Hochwertiger Traffic und Conversions durch Amazon Ads

Ein besseres Kauferlebnis

Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen Amazon und Google liegt im Kauferlebnis. Bei der Google-Suche führen die Anzeigen den Nutzer auf eine Website, auf der er Informationen ausfüllen und seine Kreditkartendaten eingeben oder gar ein Konto anlegen muss.

Auf diese Weise wird das Kauferlebnis insgesamt etwas zerstückelt. Bei Amazon ist das anders, und die Kunden schätzen den unkomplizierten Prozess. Es ist ein nahtloses Einkaufserlebnis.

Du legst dir einmal ein Konto an und dann kannst du von A bis Z alles, was du so benötigst, auf Amazon kaufen. So wird das Online-Einkaufen sehr bequem und die Buyer’s Journey wird nicht unnötig unterbrochen.

Das Fazit?

Amazon hat in den letzten Jahren nicht nur seine Nutzerzahl gesteigert sondern ist auch als digitale Werbeplattform kontinuierlich gewachsen. Und bisher ist auch keine Ende dieses Trends in Sicht.

Es gibt zwar noch einige Produktkategorien, die abgedeckt werden müssen, aber zweifellos werden Unternehmen bald damit beginnen, auch mit dem Verkauf größerer Artikel zu experimentieren.

Ganz gleich, ob du dich nun für Amazons Ads oder Googles Ads entscheidest: Deine digitalen Marketingkampagnen müssen für erfolgreiche Ergebnisse sorgfältig optimiert werden.

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